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Alles modern Geschaffene muß dem neuen Material und den Anforderungen der Gegenwart entsprechen, wenn es zur modernen Menschheit passen soll. Es muß unser eigenes, besseres, demokratisches, selbstbewußtes, unser scharf denkendes Wesen veranschaulichen und den kolossalen technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften sowie dem durchgehenden praktischen Zug der Menschheit Rechnung tragen – das ist doch selbstverständlich! 

Otto Wagner (1895) 

 

Wir haben unsere Kultur, unsere Formen, in denen sich unser Leben abspielt, und die Gebrauchsgegenstände, die uns dieses Leben ermöglichen. Kein Mensch, auch kein Verein, schuf uns unsere Schränke, unsere Zigarettendosen, unsere Schmuckstücke. Die Zeit schuf sie uns. Sie ändern sich von Jahr zu Jahr, von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde.  Denn von Stunde zu Stunde ändern wir uns, unsere Anschauungen, unsere Gewohnheiten, und dadurch ändert sich unsere Kultur. 

Adolf Loos (1908) 

 

Der Wechsel der Ornamente hat eine frühzeitige Entwertung des Arbeitsproduktes zur Folge. Die Zeit des Arbeiters, das verwertete Material sind Kapitalien, die verschwendet werden. Ich habe den Satz aufgestellt: Die Form eines Gegenstandes halte so lange, daß heißt, sie sei so lange erträglich, solange der Gegenstand physisch hält. 

Adolf Loos (1908) 

 

Wir Österreicher leben von vergangenem Ruhm, den wir nicht müde werden zu zitieren.  

Josef Frank (1929)
Gespräche über den Werkbund 

 

Man sagt immer, daß die frühere Zeit pathetisch war, die heutige aber sachlich ist. Es hat aber kaum jemals eine pathetischere Zeit gegeben als die unsere. Nie wurden Forderungen so eindeutiger Art aufgestellt. Jede Einfachheit, die nicht mehr zu überbieten ist, ist pathetisch. Es ist pathetisch, alles gleich machen zu wollen, so daß Varianten nicht mehr möglich sind, alles organisieren wollen, um alle Menschen in eine große gleichartige Masse hineinzuzwingen.

 Josef Frank (1930)  

 

Die ästhetisch befriedigende Form von technischen Industriegütern ist nicht nur für den Erzeuger von Bedeutung, da er mit Sicherheit auf größeren Absatz rechnen kann. Sie erfüllt unabhängig von kommerziellen Interessen eine soziale und ethische Aufgabe.
 
Oswald Haerdtl (1957) 

 

Form folgt nicht der Funktion. Form entsteht nicht von selbst. Es ist die große Entscheidung des Menschen, ein Gebäude als Würfel, als Pyramide oder als Kugel zu machen. Heute ist der Mensch Herr über den unendlichen Raum.

 Hans Hollein (1962)  

 

Design bedeutet Konsumgesellschaft: Ich glaube, daß dieser Satz Voraussetzung für jeden Beitrag über Design sein sollte. Das Industriedesign besteht, weil die Konsumgesellschaft besteht. Die Konsumgesellschaft hat sich das Industriedesign zu eigen gemacht und leider auch umgekehrt. Ich sage leider, weil alle Fehler und Mängel unserer Gesellschaft sich genau und sofort in Design widerspiegeln.
 
Gillo Dorfles (1972)  

 

Gutes Design ist innovativ, trägt zur Nützlichkeit des Produktes bei, ist ästhetisches Design, macht ein Produkt leicht verständlich, ist unauffällig, ist ehrlich, ist langlebig, ist konsequent bis ins kleinste Detail, ist ökologisch, ist so wenig Design wie möglich.
 
Dieter Rams (1987)  

 

Vor allem denke ich, daß die Industrie nicht eine geordnete Welt schafft, sondern eine vielfältige, eine enorme Komplexität. Ich entwerfe also mit Rationalität die Krise des Rationalismus: Immer auf der Suche nach einer Arbeitsmethode, die auch die Irrationalität miteinschließt, die große Teile der Welt charakterisiert.

 Andrea Branzi (1990)  

 

Design ist die glückliche Allianz von Materie, kreativer Energie und der Kraft, die beide verbindet. Wesentlich ist, daß die kreative Energie kulturell orientiert sein muß: Kulturelle Orientierung ist eine Qualifikation.
 
Jan Teunen (1995)  

 

Die feinen Dinge entstehen durch langsame Arbeit.

Chinesische Weisheit. 

 

Österreichisches Institut für Formgebung (ÖIF)