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Was kann Österreich tun, um seinen Rückstand aufzuholen?

Gerhard Feltl

Angesichts des rasanten Tempos, in dem sich die Kommunikationslandschaft weltweit verändert, ist ein Rückstand nur dann aufzuholen, wenn man sich schneller entwickelt als die Konkurrenz. Im Bereich Telekommunikation bestimmen freilich längst global players das Gesetz des Handelns. 

Für Österreich geht es somit nicht darum, einen Rückstand aufzuholen, sondern sich auf die unvermeidlichen Entwicklungen einzurichten und Chancen in einer fremdbestimmten Hyperstruktur zu suchen bzw. optimal zu nutzen. Das bedeutet vor allem, die Rahmenbedingungen für eine rasche Diffusion der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien in alle Bereiche der Wirtschaft, aber auch des öffentlichen Sektors sicherzustellen. Dies umfaßt Maßnahmen wie eine drastische Senkung der Telefongebühren, die Integration moderner Technologien in den Dienstleistungsbereich oder die Suche nach Nischen bei der Entwicklung innovativer Software (Stichwort "content creation"). 

Es ist illusorisch zu glauben, Österreich ließe sich durch von der Regierung vollmundig in Aussicht gestellte Telekommunikations-Milliarden zu einem High-Tech-Land machen. Das Ziel muß es vielmehr sein, durch intelligente und vor allem beschleunigte Nutzung aller Möglichkeiten der Daten- und Informationsbearbeitung international präsenter, beweglicher - und damit insgesamt konkurrenzfähiger zu werden.  

Der Standard - Dr. Gerhard Feltl  ist Geschäftsführer der IWG Holding, Präsident des Österreichischen Instituts für Formgebung (ÖIF) sowie Lehrbeauftragter am Institut für Kommunikationswissenschaften der Universität Salzburg